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Bericht über Museumsfest 2013

01.07.2013

Fulminanter Besucheransturm beim Mahlberger Museumsfest.

 

Von Michael Masson

 

Nach einigen Jahren Pause hat der Förderkreis des Oberrheinischen Tabakmuseums die Tradition seiner jährlichen Museumsfeste wieder aufgenommen. Der durchschlagende Erfolg vorigen Sonntag gab den Organisatoren recht: Mehrere hundert Gäste ließen sich bei sommerlichem Wetter auf das Museumsgelände locken.

 

Bei soviel Andrang musste sogar noch eilends Schnitzel- Nachschub herangeschafft werden, um alle Gäste verköstigen zu können. Die genossen den gemütlichen Hock, lobten auch das neue Erscheinungsbild des Geländes mit von der Stadt dazugekauftem Fabrikantenvilla- Areal. Vor dem Tabakschopf demonstrierte der 83jährige ehemalige Landwirt Hermann Reuter aus Ichenheim, wie früher in den Wintermonaten Körbe geflochten wurden, gleich nebenan drehte der Ettenheimer Töpfer Jörg Treiber in Minutenschnelle tönerne Gefäße. Auch er beantwortete gerne zahlreiche Fragen zum alten Handwerk.

 

Viele der Festbesucher nutzten die Gelegenheit, sich durch das von der Stadt unterhaltene Museum in einer ehemaligen Zigarrenfabrik führen zu lassen oder selbst auf Entdeckungstour zu gehen. Mit seinen einzigartigen Exponaten rund um die Kulturgeschichte des Tabaks auf rund 1 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche gilt das Fachmuseum als zumindest europaweit größtes seiner Art.

 

Zusätzlich zum Festanlass hatte der ehemalige Tabakpflanzer Max Willi Walter aus Dundenheim in einer Sonderausstellung zahlreiche teils recht exotische Briefmarken, Postkarten und alte Rechnungen präsentiert, natürlich ebenfalls rund um das Motiv- Thema Tabak. Stilgerecht gleich neben rekonstruierten Arbeitsplätzen der alten Fabrik demonstrierte Maria Velz, wie früher Kopfzigarren von Hand zum krönenden Abschluss mit einem Deckblatt umwickelt wurden. Bereits mit 15 Jahren hatte die Ichenheimerin begonnen, neben der Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb Zigarren zu wickeln, im Akkord damals nicht sonderlich gut bezahlt, aber immerhin als Möglichkeit, zusätzlich etwas Geld zu verdienen.

 

Den extra zu verzollenden Tabak für diese Vorführung hatte die Schweizer Firma Villiger, selbst Mitglied im Förderkreis, zur Verfügung gestellt, passionierten Genuß- Rauchern bot sich an ihrem Stand Gelegenheit, besonders edle Zigarren zu

erwerben. Die weiteste Anreise hatte der Museumsfreund Bernd Goerlich nebst Ehegattin Gerda aus Thüringen mit knapp 500 Kilometern, dieses Mal hatte er als Geschenk ein Selbstportrait mitgebracht - natürlich aus Tabak gestaltet.

Förderkreis- Chef Wolfgang Ohnemus freute sich gemeinsam mit Museumsleiter Patrick Benz über die klingelnden Festkassen. Der Erlös kommt nämlich, wie immer, wieder der Museumsarbeit zugute. Nach dem fulminanten Besucheransturm war sogleich klar: Auch im nächsten Jahr wird das Fest dank zahlreicher Helfer wieder statt finden.    

 

Bild zur Meldung: Bericht über Museumsfest 2013